Schlossturm

Vor der Restauration

Die oberste Partie des Schaftes ist im Erdreich verschwunden, der Schlossgraben nahezu verlandet.

Nach der Restaurierung

Nach der Restaurierung sind die Proportionen des Turms durch das Abtiefen des Geländes verbessert und verschiedene Maueröffnungen originaltreu wiederhergestellt.

Wohnraum

Der ehemalige Wohnraum im 2. Obergeschoss mit einem stark beschädigten Kachelofen und den Resten eines romanischen Cheminées an der Ostwand (13. Jh.).

Cheminée

Das nach Befund rekonstruierte romanische Cheminée

Spatenstich

Für den Spatenstich einer solchen Restaurierung hätte eine Schaufel allein nicht gereicht.

Der Schlossturm

Von 1820 bis 1986 fehlte dem Schlossturm eine sinnvolle Nutzung. Obschon die Erhaltung des Turms nie in Frage stand, konnte sich niemand so recht für eine blosse Konservierung dieses Baudenkmals begeistern, ohne ihm durch bestimmte Aufgaben auch neues «Leben» zu geben.

Dach und Mauerwerk hatten jedoch durch Witterungseinflüsse erhebliche Schäden erlitten, die eine Restaurierung erforderlich machten. Nach Jahren intensiver Gedankenarbeit entwickelten das Kloster und der 1983 gegründete Verein Pro Schloss gemeinsam ein Konzept: Der Turm wird der Öffentlichkeit als kulturelles Zentrum erschlossen.

Von Anfang an stand die Substanzerhaltung des Baus im Vordergrund. Die Räume des Turms bekamen folgende Zweckbestimmungen: Das Erdgeschoss dient als Gaststube, der grosse Saal im 1. Stock mit Platz für bis zu 100 Personen kann für Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt werden. Im 2. Obergeschoss befindet sich ein Sitzungszimmer, und das Regionalmuseum im 3. Stock ergänzt das kulturelle Angebot des Schlosses.

Der vollständige Erhalt der Räume im Turm war nur möglich, weil alle technischen Einrichtungen im Anbau untergebracht werden konnten. Dieser Anbau ist - mit Ausnahme der alten Mauer im Westen - nach dem Abbruch der Weissenburg, also im Laufe des 19. Jahrhunderts, entstanden. Bei der Renovation 1986-88 wurde er leicht erhöht und innen modern gestaltet.

Am 18. August 1986 begannen die Bauarbeiten an der Schlossanlage. Die Restaurierung musste sich ganz auf die Raumhülle beschränken; denn von der ursprünglichen, sicher reichen Ausstattung einzelner Räume ist ausser einem romanischen Kamin nichts erhalten geblieben. Auch die sorgfältigen Untersuchungen am Turm vor und während der Bauarbeiten förderten keine neuen Erkenntnisse oder bedeutsame Funde zutage.

Bereits 1970 hat man die Aussenflächen der meterdicken Natursteinmauern gereinigt und Schäden behoben. Die Restauratoren konzentrierten sich darum vorwiegend auf die Konservierung des Mauerwerks im Innern. Dazu gehörte im Saal des 1. Obergeschosses eine grössere zusammenhängende Fläche mit romanischem Verputz aus der Zeit um 1250! Sanierungsbedürftig waren auch Teile der mittelalterlichen Decken und Böden, während die massiven Stützpfeiler aus Eiche ihren Dienst noch weitere Jahrhunderte erfüllen können.

Am äusseren Bild des Turms hat sich vor allem etwas geändert: Das Gelände unmittelbar um den Bau, welches im Laufe der Zeit durch allerlei Schutt- und Schwemmaterial um 1,5 Meter angehoben wurde, wurde auf das spätmittelalterliche Niveau abgetieft. So führt der Haupteingang wieder eben ins Erdgeschoss, und die Proportionen des Turms stimmen ebenfalls erneut.

Durch viele Jahrzehnte seinem Schicksal überlassen, war der Schlossgraben zu Beginn der Restaurierung der Schlossanlage vollkommen verlandet und verwachsen, und die Brücke als Zugang zum Turm war eingebrochen.

Mit den Bauarbeiten begann man im März 1987. Vorgesehen war ein Ausbau in mehreren Etappen. Es zeigte sich jedoch, dass die Standfestigkeit der bestehenden Grabenmauern auch nach dem Entfernen des angeschwemmten Materials grösser war als angenommen. So konnte der ganze Aushub ohne Unterbruch getätigt werden. Insgesamt wurden ca. 2500 m3 Material ausgehoben und abtransportiert. Anschliessend wurde der Graben in aufwendiger Arbeit mit grossen Steinblöcken neu ausgelegt.

Die Speisung des Grabens mit Frischwasser erfolgt über ein Entnahmebauwerk im Dorfbach. Der Wasseranfall dieses Baches ist auch bei längerer Trockenheit ausreichend, um eine genügende Wassererneuerung im Graben zu gewährleisten. Das Auslaufwerk wurde neu konzipiert, und zwei Schieber sorgen nun dafür, dass die Höhe des Wasserstandes sehr fein reguliert und der Graben im Bedarfsfall entleert werden kann.

Besondere Aufmerksamkeit schenkte man der Gestaltung des Geländes um den Wassergraben. Durch die Verlegung der Unterdorfstrasse entstand im Osten ein Freiraum, in dem eine kleine Parkanlage entstand. Ein Parkplatz auf der Nordseite dient vor allem dem Betrieb des Schlossturms.

Verein «Pro Schloss Pfäffikon» • c/o Daniel Landolt • Schindellegistrasse 55 • 8808 Pfäffikon/SZ • /ine)fov2@si6chi*loj*sss9tuv'rmg-.cn(hq